TÜNKERS - AutoFocus Mai 2022

Aufgefallen ist das glänzende Prachtstück am Straßenrand in der historischen Altstadt von Dinkelsbühl – die Stadt ist übrigens eine Wochenendreise wert! Der stolze Besitzer erzählte gerne etwas über seine Erlebnisse mit dem Kapitän: „Gleich nach der Restaurierung habe ich mit ihm die Alpen überquert und mir ein kleines Rennen mit dem damals modernen VW Golf Turbodiesel geliefert. Raten sie mal, wer gewonnen hat.“ Sieger war das alte Schlachtschiff. Der Kapitän war das letzte vor dem Zweiten Weltkrieg konstruierte Opel-Modell. Er wurde Ende 1938 als Nachfolger des Super 6 vorgestellt und im Jahr 1939 auf dem Genfer Auto Salon ausgestellt. Den Vorkriegs-Kapitän gab es als Limousine mit zwei oder vier Türen sowie als Cabriolet. Er hatte den gleichen 2,5-Liter-Motor wie der Super 6, jedoch eine selbsttragende Karosserie. AUTOMATIONSGESCHICHTE OPEL KAPITÄN `39 Es muss schon eine große Liebe sein, wenn jemand vor 40 Jahren einen Oldtimer kauft, restauriert und dann 40 Jahre lang damit durch die Gegend chauffiert. Eine solche Liebe darf nicht rosten und will gepflegt werden. Bis zur Einstellung der zivilen Pkw-Produktion bei Opel im Herbst 1940 wurden 25.371 Stück hergestellt. 1943 folgten noch drei Einzelfahrzeuge. Der Kaufpreis betrug für die zweitürige Limousine 3575 Reichsmark (RM), die viertürige Limousine kostete 3975 RM und das vier- bis fünfsitzige Vier-Fenster-Cabriolet 4325 RM. Der Wagen war auch im Ausland ein Verkaufserfolg. Die Karosseriebaufirmen Gläser in Dresden und Hebmüller in Wülfrath fertigten darüber hinaus zweisitzige Cabriolets. C.K.

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