TÜNKERS - AutoFocus Mai 2022

FÖRDERSYSTEM LPI Beim Betrieb von Straßenbahnen in historischen und häufig engen Altstädten kommt ein weiteres Problem hinzu: Der Denkmalschutz verträgt sich nicht mit den auffälligen Oberleitungen. Ob in Heidelberg, Deutschland oder in Cuenca, Ecuador die Verkehrsplaner standen vor dem gleichen Dilemma. Entweder die gute alte platzsparende Tram als Alternative zum Individualverkehr oder die Bewahrung des alten Stadtbildes. Mit Induktion statt Leitungssalat lässt sich beides realisieren. Bei Fahrzeugen, die über dieses Prinzip mit Strom versorgt werden, ist die Primärspule in den Fahrweg integriert und die Sekundärspule im Fahrzeug. So entsteht ein Magnetfeld, das sich über die gesamte Länge des Fahrzeugs oder eines ganzen Zuges erstrecken kann. Für leistungsstarke Schienenfahrzeuge im innerbetrieblichen Bereich gelten ähnliche Probleme – fehlende Kopffreiheit in den Hallen und die Gefährdung von SCHIENENFAHRZEUGE „OBEN OHNE“ INDUKTION HEISST DIE LÖSUNG Copyright Copyright Mitarbeitern verbieten Oberleitungen. TÜNKERS hat nun ein schienengeführtes Schwerlastsystem zum Fördern, Puffern, Sortieren, Heben, Richtungsändern und manuellem Bearbeiten während des Transportes entwickelt. Der Streckenverlauf ist inklusive Drehteller, Quershuttle, Geschossheber, Streckenelementen frei konfigurierbar. Die Energieversorgung erfolgt über Induktion. Das Fördersystem LPI, mit einer Transportlast von bis zu 1.700 kg ist werkersicher und erlaubt Querverkehr in den betroffenen Hallen. Schienenfahrzeuge mit induktiver Energiezufuhr können also ebenso im Nahverkehr wie auch in der innerbetrieblichen Logistik eine platzsparende Lösung für große Transportaufgaben darstellen. Die Stromversorgung für elektrische Schienenfahrzeuge läuft normalerweise über Oberleitungen. Im offenen Gelände ist das System aber besonders an windigen Tagen störanfällig, wie die Zugausfälle bei Stürmen zeigen. C.K.

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